11. Alexej von Jawlensky-现代` by Alexej von Jawlensky 高清作品[20%]

DO-Alexej von Jawlensky - Moderne
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Alexej von Jawlensky-现代-

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(Torschok 1864–1941 Wiesbaden)
Variation, Winter, 1915, Nr. 54, monogrammiert A. J., Öl auf strukturiertem Leinenpapier, 36,2 x 27,2 cm, auf Karton, 44,7 x 33,7 cm, auf der Rückseite signiert, datiert, bezeichnet A. Jawlensky, 1915, Nr. 54 (verblasst), Winter L (durchgestrichen) mit orangefarbenem Farbstift, rechts unten 316. Stempel Dr. Joseph Drexel Nürnberg Marienplatz 5, nummeriert 6 in orange von Lisa Kümmel und Nr. 316 in blauem Farbstift von anderer Hand, gerahmt

Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs war Jawlensky als russischer Staatsangehöriger gezwungen gemeinsam mit seiner Familie aus Deutschland zu fliehen. Binnen kürzester Zeit mussten Leben und Besitztümer zurückgelassen werden. Die Familie fand Zuflucht in Saint Prex am Genfersee. Vom turbulenten Luxusleben, das ihm durch seine Mäzenin Marianne von Werefkin zuvor ermöglicht wurde, ging es recht plötzlich in eine politisch erzwungene Isolation.
Der Blick aus dem Fenster, auf eine Welt, die sich ohne ihn weiterdrehte, wurde sein Motiv für die Werkserie aus der auch Variation: Winter, 1915 N.54 stammt. Die Veränderungen der Natur über die Jahreszeiten hinweg, aber auch die Veränderung der Gemütslage Jawlenskys aufgrund des anhaltenden Exils werden in der Werkserie sichtbar. Mit fortschreitender Zeit entwickelt sich sein expressionistischer Ausdruck immer weiter heraus. Mit den ›Variationen über ein landschaftliches Thema‹ bildet Jawlensky sein künstlerisches Schaffen enorm fort und setzt Maßstäbe für seine späteren Porträts, die ›Abstrakten Köpfe‹.
Variation: Winter, 1915 N.54 ist Teil einer bedeutenden Reihe im Oeuvre des Malers. Jawlensky nutzte das Exil und die soziale Isolation, für seine künstlerische Weiterentwicklung und schaffte mit den wenigen vorhandenen Möglichkeiten eine neue Ära in seinem Werk. Die auferlegte Isolation, der Blick aus dem Fenster als einziges Erlebnis im Alltag erinnern sehr an die Auswirkungen der derzeitig anhaltenden Pandemie. Jawlensky überdauerte diese schwierige Zeit und fand Zuflucht in der Kunst.
Die ›Variationen über ein landschaftliches Thema‹ sind ein Beweis für die Beharrlichkeit des Menschen, der in der Lage ist, auch länger anhaltende schwierige Zeiten zu überdauern und daraus zu lernen. Variation: Winter, 1915 N.54 ist ein Zeichen einer solchen Zeit und ein Beispiel für einen erfolgreichen persönlichen Umgang mit Krisensituationen – und darüber hinaus eine farbenfrohe leuchtende Ansicht im Kleinformat als Hoffnungsschimmer.

„Anfangs wollte ich in St. Prex weiterarbeiten, wie ich in München gearbeitet hatte. Aber etwas in meinem Inneren erlaubte mir nicht, die farbigen, sinnlichen, Bilder zu malen. Meine Seele war durch vieles Leiden anders geworden, und das verlangte andere Formen und Farben zu finden, um das auszudrücken, was meine Seele bewegte. Ich fing an, meine sogenannten ›Variationen über ein landschaftliches Thema‹, die ich vom Fenster aus sah, zu malen. Und das waren ein paar Bäume, ein Weg und der Himmel.“

(Jawlensky, Lebenserinnerungen, 1937)

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